Weil sie illegale Codekarten verkauft haben, hat ein belgisches Gericht Pay-TV-Piraten zu Haftstrafen und Schadensersatzzahlungen verurteilt. Außerdem im Überblick: Windows 8 kommt 2012, Google Street View wird in Italien meldepflichtig, und eine Drohne filmt Apples neues iRechenzentrum.
Das Urteil demonstriert Härte: Das Das Gericht von Tongeren in Belgien hat zwei Angeklagte zu 18 beziehungsweise 8 Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. Den Männern wird vorgeworfen, im großen Stil mit illegalen Zugangskarten für Bezahlfernsehsender gehandelt zu haben. Zwei weitere Angeklagte kamen mit Bewährungsstrafen davon, einer wurde freigesprochen, heißt es in einer Pressemitteilung des AEPOC, dem europäischen Verband zum Schutz verschlüsselter Werke und Dienste.
Zwischen 2006 und 2008 sollen die Täter mindestens 5700 sogenannte Blankokarten zu einem Stückpreis von 75 Euro verkauft haben. Diese Karten sollten es den Käufern ermöglichen, die Pay-TV-Angebote von Sky Deutschland (damals noch Premiere) ohne Abo zu nutzen. Die Verteidgung der Angeklagten verwies drauf, dass eine solche Nutzung mit den Karten allein gar nicht möglich gewesen sei. Vielmehr hätten sich die Käufer die dafür notwendige Software erst aus dem Internet besorgen müssen. Die Richter folgten diesen Argumenten nicht.
Stattdessen verurtellten sie die beiden Haupttäter zudem zu Schadensersatz in Höhe von 1,85 Millionen Euro und 180.000 Euro, der an Sky Deutschland zu zahlen ist. Ob der Pay-TV-Anbieter diese Gelder aber tatsächlich von den Beklagten überwiesen bekommen wird, ist unklar. Auch, weil die Verurteilten gegen das erstinstanzliche Urteil noch in Berufung gehen können.
Quelle: SpiegelOnline