ZitatAlles anzeigenDer Kanal 9Live steht vor dem Aus. Das bestätigte ein Sprecher des federführenden Münchner Medienkonzerns ProSiebenSat.1 am Mittwochabend in München. Zum 31. Mai werden demnach der Livebetrieb und die Spielshows eingestellt.
Zunächst soll ein fiktionales Programm gezeigt werden, ehe über die endgültige 9LiveForm entschieden wird, hieß es. Details sollen an diesem Donnerstag mit den Quartalszahlen von ProSiebenSat.1 veröffentlicht werden, teilte der Sprecher weiter mit.
Bereits seit langem war das Programm des Senders umstritten und die Zahl der Nutzer gesunken. Nach Angaben des Branchendienstes "W&V" am Abend sollen die von 9Live produzierten Gewinnspiel- und Audiotext-Aktivitäten der Gruppe für externe Kunden fortgesetzt werden.
Als Grund für den radikalen Umbau gelten starke Erlös-Rückgänge in den vergangenen Monaten. Seit Wochen war bekannt, dass der früher boomende Bereich Mitmach-TV aufgrund der neuen Gewinnspielsatzung unter Druck steht. Die Umsätze des Kanals brachen im ersten Geschäftsquartal um ein Drittel ein und lagen zwischen Januar und Ende März bei nur noch 9,2 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 14,0 Millionen Euro.
9Live war am 1. September 2001 auf Sendung gegangen und hätte in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Bei den Kritiker dürfte die Nachricht auf Erleichterung stoßen: Dem Kanal waren in der Vergangenheit unzählige Manipulations- und Abzockvorwürfe gemacht worden.
Nach Angaben des Branchendienstes "Quotenmeter" wurden die Mitarbeiter von ProSiebenSat.1-Konzernchef Thomas Ebeling am Nachmittag über die Einstellung aller Call-In-Aktivitäten informiert. Das bedeutet übrigens auch, dass ab Juni bei Sat.1, ProSieben und Kabel1 die "Quiz-Nächte" und "Quiz-Breaks" komplett entfallen.
Ebeling hatte den Stopp bereits indirekt angekündigt, weil er 9Live zuletzt keine Wachstumsperspektive mehr zugetraut hatte. Seit Monaten halten sich zudem Spekulationen, wonach der Frauensender Sixx, der ebenfalls zu ProSiebenSat.1 gehört, die Programmplätze von 9Live im Kabel übernehmen könnte. Dazu allerdings wollte sich der TV-Konzern noch nicht äußern. Der Name des Kanals ändert sich zunächst nicht, hieß es auf einer Telefonkonferenz am Morgen in München. Wie viele der 60 Stellen bei 9Live dem Schnitt zum Opfer fallen werden, ist noch offen.
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[color="White"]Wird auch Zeit, das dieser Dreck endlich verschwindet.[/color]