Sebastian Vettel ist Formel-1-Weltmeister 2011. Der Deutsche belegte beim Großen Preis von Japan den dritten Platz und ist in der Gesamtwertung nicht mehr einzuholen. Nach dem Rennen funkte Red-Bull-Teamchef Christian Horner: „Sebastian, du bist Weltmeister 2011 – toll gemacht.“ Der jüngste Doppel-Weltmeister aller Zeiten konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten: „Dank an alle, wirklich alle“, sagte er mit schluchzender Stimme.
In Suzuka benötigte der Red-Bull-Fahrer nur einen Punkt, um seine Titelverteidigung perfekt zu machen. Vettel wollte aber unbedingt auf Sieg fahren. Es siegte allerdings Jenson Button (McLaren), vor Ferrari-Pilot Fernando Alonso. Der Brite bewies erneut seine Qualitäten als ‚Reifen-Flüsterer‘, konnte bis zuletzt mit den schwarzen Gummis am besten umgehen. Zweitbester Deutscher wurde Rekord-Weltmeister Michael Schumacher auf Platz sechs. Sein Teamkollege Nico Rosberg kämpfte sich nach einem verkorksten Qualifying aus der letzten Reihe bis auf Platz zehn vor und wurde dafür mit einem WM-Punkt belohnt. Adrian Sutil belegte im Force India den elften Rang, Timo Glock wurde in seinem Virgin 20.
Auf Platz vier landete Vettels Teamkollege Mark Webber. Platz fünf sicherte sich Lewis Hamilton im zweiten McLaren, Siebter wurde Felipe Massa, vor Sergio Perez im Sauber und Witali Petrow im Renault.
Vettel ist erst der neunte Fahrer in der Formel-1-Geschichte, der seinen Titel verteidigte. Zuletzt gelang das dem Spanier Alonso, als er 2006 im Renault seinen Triumph wiederholen konnte. Vettel ist nun nicht nur jüngster F1-Champion, sondern auch jüngster Titelverteidiger – mit 24 Jahren und 98 Tagen löste er Alonso ab.

GP Japan: Button siegt – Vettel Champion der Formel 1 2011
-
-
Weltmeisterliche Vettel-Party bis fünf Uhr morgens
Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da er nicht mehr verfügbar ist. In einem Irish Pub in Yokkaichi stieg die Weltmeister-Feier des Red-Bulls-Teams. Sebastian Vettel sang "My Way" von Frank Sinatra.
SUZUKA/YOKOHAMA. Als Sebastian Vettel im Irish Pub von Yokkaichi feucht-fröhlich „My Way“ von Frank Sinatra schmetterte, zwitscherten im Morgengrauen draußen schon die Vögel. „Wir hatten alle sehr viel Spaß“, sagte der alte und neue Formel-1-Weltmeister nach der langen Party-Nacht.
Die vielen Interviews und die Feier hatten bei Vettel aber Spuren hinterlassen. „Die Stimme ist jetzt ein wenig ruiniert“, sagte der 24-Jährige am Montag auf einem Sponsorentermin in Yokohama, den er tapfer und hoch professionell durchzog. Bis fünf Uhr morgens hatten Vettel und sein Team den zweiten WM-Titel in Folge ausgiebig gefeiert.
Geredet hatte Vettel beim Interview-Marathon nach dem Rennen „mehr als in den ersten vier Jahren meines Lebens“. In der Nacht trafen dann auch zahlreiche Glückwünsche per SMS ein. Mehr als 100 seien es gewesen, sagte Vettel. Telefoniert habe er allerdings nicht so viel. Zeit nahm sich Vettel aber für Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz, der für einen Österreicher standesgemäß auf einer Almhütte in der Heimat mitfieberte.
Im kleinen Kreis fand sich zu später Stunde dann auch Vettels einstiges Vorbild Michael Schumacher ein. „Früher als kleiner Junge war er mein Held. Es war etwas Besonderes, mit ihm anzustoßen“, sagte Vettel in Yokohama, wo er, von der Party-Nacht gezeichnet, aber bestens gelaunt, zahlreichen Fans Rede und Antwort stand.
Die Formel Vettel: Sebastian, der zweimalige Weltmeister
Und Vettel nahm sich kurz Zeit, nicht einmal 24 Stunden nach der Zieldurchfahrt ein Fazit zu ziehen: „Der erste Titel ist immer etwas ganz Besonderes. Der bleibt ganz tief in der Erinnerung. Dieses Jahr war ganz anders. Das war eine fantastische Saison.“ Man sei in einer besonderen Situation, das Ziel schon vorzeitig erreicht zu haben. Bereits vier Rennen vor Saisonende konnte Vettel seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Die Presse überschlug sich in Lobeshymen. „El Mundo“ aus Spanien nannte Vettels zweiten Titel einen „Donnerschlag“. Die italienische „Gazzetta dello Sport“ bezeichnete den 24-Jährigen schon jetzt als Mythos, und „La Repubblica“ nannte Vettel „den neuen Kannibalen“.
Satt ist Vettel, mit 24 Jahren der jüngste Doppel-Weltmeister aller Zeiten, trotz der Dominanz in diesem Jahr aber noch lange nicht. Man müsse den Hunger bewahren. „Wir wollen uns weiter messen. Das macht süchtig. Nichts anderes in meinem Leben gibt mir so eine Genugtuung. Deshalb will man auch nicht, dass das aufhört“, sagte Vettel.
Doch dafür müsse das gesamte Team am Boden bleiben und weiter hart arbeiten. Man müsse wie die gesamte Saison weiter von Schritt zu Schritt denken. Der akribische Perfektionist Vettel selbst klammert sich dabei nicht aus. „Nach der langen Nacht will ich das Ganze ein bisschen sacken lassen, es genießen, schlafen, um dann bereit für Korea zu sein“, sagte der 24-Jährige.
Dort könnte bereits am Sonntag die nächste Titelfeier steigen. In der Konstrukteurs-Wertung liegt das Team um den Weltmeister und den Australier Mark Webber mit 518 Punkten in Führung. Einziger Verfolger ist McLaren (388).
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!