Der Angriff auf Stratfor ereignete sich am 24. Dezember, wie das Hacker-Kollektiv per 'Twitter' bekannt gab. Stratfor-Gründer und -Chef George Friedman bestätigte den Hack und gab in einem Schreiben bekannt, dass die Server und E-Mail-Dienste bis auf weiteres abgeschaltet worden sind.
Details nannte Friedman naturgemäß nicht und verwies auf laufende Ermittlungen der Behörden. Er bestätigte allerdings, dass "die Namen unserer Geschäftskunden" auf anderen Websites veröffentlicht worden seien.
Der Angriff dürfte aber deutlich umfangreicher gewesen sein, als von Friedman angedeutet: Anonymous hat offenbar auch Zugriff auf Kreditkartendaten erlangen können. Insgesamt seien mehr als 200 Gigabyte an unterschiedlichsten Informationen, darunter offenbar unzählige E-Mails, erbeutet worden.
Einige der Kreditkarten, insgesamt sollen es rund 90.000 sein, setzte Anonymous auch gleich für "wohltätige Zwecke" ein: Unter dem Hashtag #AnonSanta (sowie #LulzXmas) dokumentierte man auf Twitter etliche Spenden an Organisationen wie das Rote Kreuz und Care.
Besonders peinlich dürfte für die Sicherheitsfirma sein, wie leicht man es den Anonymous-Hacker(n) gemacht hat: Die Kreditkartendaten lagen angeblich völlig unverschlüsselt auf den Stratfor-Servern. Inzwischen hat man weitere Details zum Angriff veröffentlicht, so haben hochrangige Stratfor-Mitarbeiter besonders "kreative" Passwörter wie "stratfor" verwendet.
Strategic Forecasting, Inc. ist ein sogenannter "Think Tank" mit Sitz in Austin im US-Bundesstaat Texas. Die privatwirtschaftlich betriebene Webseite erstellt Analysen zur geopolitischen Lage vor allem aus Sicht der USA und wurde deshalb auch schon mal als "Schatten-CIA" bezeichnet.