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18.03.2012, 17:09Anonymous OS: Hacker-Betriebssystem gestartet
Das Internetkollektiv Anonymous hat sich mit einem eigenen Betriebssystem verewigt. Anonymous OS basiert auf Ubuntu 11.10 und soll vor allem Hackern einen sicheren und anonymen "Arbeitsplatz" bieten. Gestartet wird das als Live-System vom Stick oder einer CD, eine Speichermöglichkeit gibt es dementsprechend nicht. Dafür haben die Entwickler aber auf das richtige Design geachtet: Schon beim ersten Start erscheint die berühmte Vendetta-Maske, beim Login ertönt infernalische Musik. Anschließend steht dem geneigten Hacker dann eine Vielzahl vorinstallierter Tools zur Verfügung - deren Einsatz in vielen Fällen illegal ist
Böse Tools: LOIC & Passwort-Knacker
Auf den ersten Blick unterscheidet sich Anonymous OS nur optisch von einer herkömmlichen Linux-Distribution. Wer genau hinsieht, erkennt aber zum Beispiel in der rechten unteren Ecke einige Graphen. Die informieren in Echtzeit über Prozessor-, RAM- und Netzwerk-Auslastung. Spätestens beim Blick auf die vorinstallierten Tools wird klar, wofür Anonymous OS in erster Linie vorgesehen ist. Neben unbedenklichen Programmen wie einem Passwort-Generator und Verschlüsselungsdienst finden sich dort auch Tools zum Ausführen von DDoS-Attacken. Die "Low Orbit Ion Cannon" (LOIC) ist ebenso mit an Bord wie der Passwort-Knacker John the Ripper. Mit "Havij" lassen sich Webseiten automatisch auf SQL-Schwachstellen untersuchen. Der Einsatz dieser Tools ist in Deutschland strafbar.
Gute Tools: Vidalia, TOR, FoxyProxy
Doch die Werkzeuge in Anonymous OS richten nicht nur Schaden an, sondern schützen auch den User im Netz. Das kostenlose Vidalia-Bundle finden Sie etwa auch bei uns zum Download. Damit wird Ihr kompletter Netzwerkverkehr über zahlreiche internationale Knotenpunkte umgeleitet - eine Rückverfolgung zu Ihrem Rechner ist so gut wie unmöglich. Als Standardbrowser in Anonymous OS kommt Firefox 10 zum Einsatz. Er bereits mit einigen praktischen Add-ons wie dem Werbeblocker Adblock Plus, Flashblock und der Proxy-Verwaltung FoxyProxy ausgestattet.Anonymous dementiert
Nur kurz nach der Veröffentlichung des Betriebssystems gab der offizielle Twitter-Account von Anonymous aber schon das Dementi: "Anonymous OS stammt nicht von uns". Außerdem wird im Tweet behauptet, dass das System trojanerverseucht sei. Dafür spricht, dass das eigentlich trojanerfreie Ubuntu eine Wine-Installation enthält, über die herkömmliche Windows-Malware ausgeführt werden könnte. Eine Überprüfung mit dem Linux-Virenscanner ClamAV lieferte jedoch keinen Schädlingsfund.Bisher wurde Anonymous OS beim Open-Source-Repository SourceForge gehostet, mittlerweile aber wieder entfernt. Grund: Andere Entwickler konnten keinen ausreichenden Einblick in die Software erhalten. Das Betriebssystem kann jetzt nur noch per Torrent heruntergeladen werden.
CHIP Online meint:
Der Vorwurf "Fake" ist beim Thema Anonymous natürlich relativiert zu betrachten - schließlich kann sich jede beliebige Gruppierung im Netz so nennen. Auch die Trojaner-Gefahr konnte in unserem Test nicht bestätigt werden. Da der Einsatz vieler vorinstallierter Tools aber illegal ist, raten wir vom Download ab. Der riesige Ansturm auf Anonymous OS zeigt aber dennoch: Anonyme Betriebssysteme, die Datenkraken à la Flash und Google konsequent umgehen und sich auf die Sicherheit des Users konzentrieren, haben definitiv eine Zukunft. Unser Wunsch an Anonymous: Ein sicheres, anonymes Betriebssystem, das aber auch legal ist. (mag)
Anonymous OS: Hacker-Betriebssystem gestartet - News - CHIP Online
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Angebliches Anonymous-Betriebssystem steht zum Download bereit
von Florian Kalenda, 15. März 2012, 18:14 UhrBei Sourceforge steht ein neues Betriebssystem als Alpha zum Download bereit, das "Anonymous OS Live" heißt und angeblich von der Hacktivistengruppe Anonymous stammt. Der Beschreibung nach dient es "Bildungszwecken" und kann verwendet werden, um "die Sicherheit von Webseiten" zu prüfen. Es handelt sich um ein modifiziertes Ubuntu-Linux.
Begleitend gibt es eine Seite bei Tumblr, die Updates verzeichnen soll. Dort findet sich auch der Hinweis, dass das OS gestern schon 4600-mal heruntergeladen wurde. Inzwischen steht der Zähler bei über 21.000 Downloads.
Zu den Charakteristika von Anonymous gehört Heterogenität. Dem Hackerkollektiv gehört an, wer dies von sich selbst sagt - wenn es ihm die Öffentlichkeit glaubt. So ist es aber unvermeidlich, dass sich immer wieder Anonymous-Untergruppen von Aktionen anderer Untergruppen distanzieren. Das könnte in diesem Fall zutreffen: Über den recht offiziellen Twitter-Kanal "@AnonOps" heißt es, das Betriebssystem sei "eine Fälschung" und "gespickt mit Trojanern".
Die Herausgeber des OS dementieren in fehlerhaftem Englisch, "es gibt nicht Virus". Vor allem möchten sie aber den Eindruck vermeiden, Linux allgemein sei gefährlich und voller Viren.
Die OS-Autoren distanzieren sich zudem von typischen Anonymous-Aktionen. Auf einer Hinweisseite empfehlen sie, an keinen Angriffen teilzunehmen, und weisen darauf hin dass "der Anwender für jedes illegale Vorgehen voll verantwortlich" ist.
http://www.zdnet.de/news/41560934/…load-bereit.htm
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Dubioses Anonymous-OS erhöht MisstrauenAm Mittwoch hieß es in den HackerNews, dass Anonymous Hacker ein eigenes Betriebssystem bereitgestellt haben. Es soll sich um ein System handeln, das auf Version 11.10 der Linux-Distribution Ubuntu basiert und auf dem bereits einige hilfreiche Tools vorinstalliert sind. Etwa für die Anonymisierung der Internet-Nutzung, für die Analyse fremder Systeme oder auch für diverse Angriffe.
Auf einem für das Anonymous-OS eingerichteten Tumblr-Blog heißt es dazu augenzwinkernd, dass dieses System nur für Lehrzwecke gedacht ist, wobei die Aufforderung "Please don’t use any tool to destroy any web page" mit einem Smiley beendet und damit ins Gegenteil verkehrt wird.
Nun aber warnen die #anonops in Tweets, dass Anonymous-OS eine Fälschung ist und "in Trojaner gewickelt" sei. Eine Behauptung, der das Blog des Anonymous-OS in schwachem Englisch entgegentritt. Belege für die Malware-Behauptung gibt es tatsächlich nicht. Allenfalls Berichte enttäuschter Benutzer. Immerhin 25.000 sollen das Ubuntu-Derivat geladen haben, doch von Trojaner-Funden ist bisher nichts zu hören.
Auch Überprüfungen durch Sicherheitsunternehmen fanden keine Hinweise auf Viren, Trojaner, Backdoors oder Ähnliches. Dennoch wurde der Download bei SourceForge entfernt und zwar in erster Linie, weil der Name des Projektes als irreführend angesehen wird.
Wie aber werden Anonymous-Mitglieder dieses ganze Theater wohl beurteilen? Nachdem gerade erst bekannt wurde, dass die wohl bekannteste, Anonymous nahestehende Hacker-Gruppe "LulzSec" seit vielen Monaten vom FBI kontrolliert wurde, und dass AntiSec aufgrund des zeitlichen Ablaufs der Entstehung sogar höchstwahrscheinlich eine Schöpfung der Bundespolizei war?
Misstrauen scheint angebracht, womit die Ermittler wohl ihr wichtigstes Ziel erreicht haben.