ZitatAlles anzeigen„Rückholaktion“ durch Lokalbehörden
Die offenbar bereits voll angelaufene Produktion der neuen iPhone-Generation sorgt erneut für Debatten über die Arbeitsbedingungen bei Apples Vertragsproduzenten Foxconn in China.
Vor der am Mittwoch in in San Francisco anstehenden Apple-Keynote, bei der die offizielle iPhone-5-Präsentation erwartet wird, werfen Studenten Foxconn nun vor, für die Produktion der wohl nächsten Apple-Cashcow zwangsrekrutiert worden zu sein. Betroffen sind laut der Zeitung „Shanghai Daily“ Tausende Studenten, die ungeachtet des Beginns des neuen Semesters eine Sechstagesschicht an den Foxconn-Förderbändern schieben.
Laut einer Studentin einer Technischen Universität in der südchinesischen Stadt Huai’an (Provinz Jiangsu) sind allein aus ihrem Institut rund 200 Studenten betroffen. Diese wurden mit Dienstag zu einem mehrwöchigen Praktikum verpflichtet, bei dem sie sechs Tage die Woche zwölf Stunden pro Tag für eine monatliche Entlohnung von 1.550 Yuan (193 Euro) arbeiten müssen, wie „Shanghai Daily“ weiter berichtet. Einen Teil des Lohns müssen die Studenten demnach auch gleich wieder für Unterkunft und Verpflegung auf dem Werksgelände bezahlen.
Berichte über 10.000 fehlende ArbeiterHintergrund der Vorgangsweise dürfte sein, dass Foxconn mit dem engen Zeitplan von Auftraggeber Apple zur Befriedigung der internationalen Nachfrage nach dem Smartphone überfordert sein dürfte. Ungeachtet großer Einstellungswellen leidet Foxconn demnach unter einem massiven Personalengpass - von bis zu 10.000 noch fehlenden Arbeitern ist die Rede.
Die Universitäten seien dem Bericht zufolge aus diesem Grund von staatlicher Stelle dazu angehalten worden, Foxconn nach Möglichkeit zu unterstützen. Zahlreiche Professoren hätten die Fließbandarbeit als Chance, „Erfahrungen im Arbeitsalltag zu sammeln und individuelle Fähigkeiten auszuloten“, angepriesen. Wer sich weigere, bei Foxconn zu arbeiten, riskiere seinen Universitätsabschluss. Von den Zwangspraktika betroffen seien Studenten der Fächer Jus, Englisch und Management.„Freiwillige können bleiben“
Die Vorgangsweise dürfte auch innerhalb Chinas Behörden nicht unumstritten sein. Nach Angaben des Onlineportals China.org.cn soll die Stadtregierung von Huai’an angeordnet haben, die betroffenen Studenten zurückzuholen. Den Universitätsverantwortlichen sei zudem nahegelegt worden, sich strikt an die gesetzlichen Vorgaben zu halten. Studenten, die allerdings freiwillig ein Praktikum bei Foxconn absolvieren, könnten bleiben, zitierte ein staatlicher Radiosender aus einem Statement der Stadtregierung.
Studenten für Foxconn zwangsrekrutiert - news.ORF.at
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