[h=1]Kostenpunkt liegt bei 10,8 Milliarden Euro[/h] In Kenia soll eine hochmoderne Stadt als Afrikas „Silicon Savannah“ und IT-Knotenpunkt entstehen. Seit drei Jahren befindet sich die Idee der „Konza Technology City“ in den Startlöchern. Seit wenigen Wochen wird nun auch gebaut. Die Kosten für das Projekt liegen bei 10,8 Milliarden Euro.
20 Jahre soll es dauern, um „Konza Technology City“ aus dem Boden zu stampfen. Noch bis 2015 hoffen die Initiatoren 20.000 IT-Jobs und bis zum Ende der vierten Bauphase im Jahr 2030 insgesamt 200.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Die Idee für das Riesenprojekt entstand 2009 im Rahmen der Initiative Vision 2030 der Regierung, die das Ziel hatte, die Infrastruktur des Landes in den kommenden 18 Jahren deutlich zu verbessern. Dass Kenia immer mehr Softwareentwickler hat, will die Regierung ebenfalls nutzen.
Konza Technology CityAuf der Fläche „Konzas“ würden mehr als 2.000 Fußballfelder Platz finden
[h=2]37.000 Wohnungen für 185.000 Bewohner[/h]Das „afrikanische Silicon Valley“ wird 60 Kilometer südöstlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi gebaut und soll eine Art „Technopolis“ werden. Auf einer Fläche von 2.011 Hektar sind insgesamt 37.000 Wohnungen für 185.000 Bewohner geplant. 600 Hektar sollen allein für Grünflächen außerhalb der „Konza Technology City“ zur Verfügung stehen.
„Neben der Schaffung von Tausenden von Arbeitsplätzen für junge Kenianer im IKT-Sektor (IKT = Informations- und Kommunikationstechnik, Anm.) erwarten wir, dass das Projekt den Handel massiv ankurbelt und Investoren anzieht“, sagte der kenianische Mwai Kibaki beim offiziellen Baustart Ende Jänner. Sowohl afrikanische als auch ausländische Investoren sollten die Chance nutzen, um vom enormen Potenzial „Konzas“ zu profitieren.
[h=2]Grundstückspreise explodiert[/h]Investieren kann - wie auf der Projektwebsite erklärt wird - jeder, der möchte. Auch bei der Summe gibt es keine Vorschreibungen. Nicht möglich ist der Erwerb eines Grundstücks in „Konza Tech City“. Damit soll vor allem ein Stocken in der Stadtentwicklung verhindert werden. Es soll niemand ein Grundstück aufkaufen und es dann brachliegen lassen. Stattdessen können Investoren festgelegte Bereiche mieten. Die ersten Reaktionen kamen rasch: Nachdem das Projekt der Öffentlichkeit präsentiert worden war, explodierten die Grundstückspreise in der geplanten Region regelrecht, berichtete die BBC.
Laut Projektwebsite will die Stadt Drehscheibe für Geschäftsprozessauslagerung, Softwareentwicklung, Datenzentren und Zentren für IT-Notfallplanung sein. Für Forschung und Entwicklung wird ein spezieller Universitätsbereich eingerichtet. Außerdem sollen auch Hotels, Schulen und Krankenhäuser gebaut werden. Im Jänner 2014 soll mit dem Bau einer Hochgeschwindigkeitseisenbahn begonnen werden, um eine Anbindung zur „Konza Tech City“ zu schaffen, berichtete die kenianische Tageszeitung „The Star“ (Onlineausgabe). Die Kosten von 245 Millionen Euro werden von der Weltbank übernommen.
[h=2]Spezielle Reizfaktoren für Investoren[/h]Etwa 250 Sponsoren haben laut „The Star“ bereits Interesse bekundet, davon wollen 18 Unternehmen von Anfang an dabei sein. Zu den internationalen Konzernen zählen unter anderem Huawei, Samsung und Blackberry. Während asiatische Investoren - insbesondere aus China - hauptsächlich an Bauprojekten interessiert sind, fühlen sich europäische und US-amerikanische Firmen mehr vom Sektor der kommerziellen Datenverarbeitung angesprochen. Um das Projekt attraktiver für Investoren zu machen, hat sich die Regierung einiges einfallen lassen. Dazu zählt etwa eine „spezielle ökonomische Zone“, die Steuerbefreiung anbietet.
Dass die Initatoren des ambitionierten Projekts noch vor großen Herausforderungen stehen werden, ist voraussehbar. Eine Sorge haben die Verantwortlichen aber jetzt schon. Sie befürchten die Entstehung von Slums rund um die „Konza Tech City“. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, haben die Behörden eine Pufferzone von zehn Kilometern vorgesehen. Sie hoffen, so eine Entwertung der Liegenschaften zu verhindern.
[h=2]Google-Ex-Chef lobt Nairobi als IT-Drehscheibe[/h]Die Reaktionen auf den lange erwarteten Baustart der kenianischen „Smart City“ fielen durchwegs positiv aus. Die sonst häufig zerstrittenen politischen Parteien Kenias stehen geschlossen hinter dem Projekt, und internationale Tech-Größen betonten das Potenzial des ostafrikanischen Staates. Zwar ging Googles Ex-Chef Eric Schmidt nicht konkret auf die „Konza Technology City“ ein, wies aber in einem Blogposting auf Nairobi als führende IT-Drehscheibe Afrikas hin.
Baustart von Afrikas Hightech-Stadt - news.ORF.at
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