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[h=1]„Ich will die Intensivstation aufräumen“[/h] Sollten die Vorwürfe der Ermittler stimmen, wäre der Fall rund um die brasilianische Ärztin Virginia S. wohl einer der spektakulärsten Mordfälle weltweit: Die Leiterin der Intensivstation im Evangelical Hospital in Curitiba, wird verdächtigt, bis zu 300 Patienten getötet zu haben. Die 56-jährige Witwe wurde vergangenen Monat verhaftet - zur Last gelegt wurden ihr zum damaligen Zeitpunkt noch sieben Morde.
Auch drei weitere Ärzte, drei Krankenschwestern und ein Physiotherapeut stehen unter Mordverdacht. Die Ärztin und ihr Team sollen todkranken Patienten Medikamente zur Muskelentspannung verabreicht und anschließend die Sauerstoffzufuhr reduziert haben. Die Opfer seien schließlich erstickt, manche bei vollem Bewusstsein.
Reuters/Andre RodriguesVirginia S. sah sich als „Vermittlerin auf dem Weg in das nächste Leben“
Im Zuge der Ermittlungen wurden die Vorwürfe nun um ein Vielfaches ausgeweitet - untersucht werden bis zu 300 Todesfälle, wie Chefermittler Mario Lobato dem TV-Sender Globo TV sagte. „Es gibt bereits mehr als 20 Fälle und fast 300 mehr, die wir noch untersuchen“, so Lobato. Das Muster sei jedes Mal dasselbe gewesen - zwischen der Verabreichung der muskelentspannenden Medikamente und dem Todeszeitpunkt sei immer dieselbe Zeitspanne verstrichen. Wenn die Vorwürfe sich als wahr herausstellen, wäre das einer der weltweit größten Serienmordfälle.
[h=2]„Vermittlerin“ zwischen Leben und Tod[/h]S. habe sich „allmächtig“ gefühlt, das sei so weit gegangen, dass sie entscheiden konnte, „wann ein Opfer sterben“ würde, so die Anklage. In einigen Fällen soll S. nicht einmal anwesend gewesen sein. Sie habe via Telefon Anweisungen zum Beenden eines Patientenlebens an ihr Team gegeben.
Das Motiv der Ärztin war offenbar, für mehr freie Betten in der Station zu sorgen. „Ich will die Intensivstation aufräumen. Sie nervt mich“, soll S. in einem abgehörten Telefonat gesagt haben. „Leider ist es unsere Aufgabe, den Vermittler zu spielen auf dem Weg in das nächste Leben.“ Laut einem Bericht der „Daily Mail“ soll S. vor allem ärmere Patienten umgebracht haben, um Betten für zahlungskräftige Patienten frei zu machen.
Reuters/Rodolfo BuhrerWie viele Mitarbeiter des Evangelical Hospital waren an den Morden beteiligt?
[h=2]Ermittler weiten Untersuchungen aus[/h]Vor einer Woche waren S. und die Mitangeklagten auf Kaution entlassen worden. Nun wollen die Ermittler die Ärztin wieder verhaften. Sie sei die Anführerin gewesen und habe zudem Zeugen eingeschüchtert. Geprüft werden soll nun auch, ob noch mehr Krankenhausangestellte oder frühere Führungskräfte in den Fall verwickelt sind. Der Anwalt der Frau, Elias Mattar Assad, streitet die Vorwürfe gegen seine Klientin ab. Die Ermittler verstünden nicht, wie eine Intensivstation funktioniere, S. werde ihre Unschuld beweisen.
Ärztin soll 300 Patienten getötet haben - news.ORF.at
Wenn sich die Behauptungen als die Wahrheit herausstellen sollte, dann wären "unsere" Todesengeln von Lainz richtig harmlos gewesen.
Cu
Verbogener