Düsseldorf/Neuss – Auf die Idee muss man erst mal kommen: Jens C. (36) aus Neuss vermietete seine Bezahl-TV-Abos von u.a. "Sky" an 80 Leute weiter. Zum Spottpreis von 10 Euro pro Monat. Trotzdem sammelte er so 100 000 Euro ein!
Jetzt guckt der Freund der vielen TV-Schnorrer allerdings in die Röhre: Am Donnerstag musste er sich nämlich vor Gericht verantworten. Wegen Computerbetrugs, Steuerhinterziehung und "unerlaubten Eingriffs in technische Schutzmaßnahmen" (auf deutsch: er hatte die Abo-Karten geknackt).
Rückblick: Vor sechs Jahren baute der Familienvater (zwei Söhne, eine Stieftochter) einen sogenannten „Card-Sharing-Dienst“ auf. Dazu schloss er kostenpflichtige Abos mit „Sky“ und verschiedenen Programmanbietern u.a. aus Schweiz, Polen, Frankreich und Italien ab.
[h=3]Vor Gericht gab er alles zu[/h]Nachdem er die Decoder-Karten und Entschlüsselungs-Codes hatte, bot er die übers Internet auch seinen "Kunden" an. Laut Staatsanwaltschaft ermöglichte Jens C. ab Januar 2012 zwei Jahre lang mindestens 80 Leuten den unberechtigten Zugriff auf das verschlüsselte Bezahlfernsehen. Und nahm so rund 100 000 Euro ein!
Weil er seinen lukrativen Nebenverdienst nicht versteuerte, hat er auch noch beim Finanzamt eine Reststeuerschuld von rund 27 000 Euro...
„Ja, das stimmt leider vollkommen“, sagte Jens C. vor Gericht. Wegen der hohen kriminellen Energie und dem enormen Schaden lautet das Urteil: Zwei Jahre auf Bewährung. Außerdem muss er innerhalb eines Jahres 300 Sozialstunden ableisten. Und monatlich 200 Euro an das Finanzamt zahlen, bis die Schuld beglichen ist.
Quelle: Bild.de