Dream hat vor wenigen Tagen eine ganze Reihe an Updates für DreamOS veröffentlicht.
Neben mehreren Bugfixes, wurden mit diesem Update auch auf eine neue Version des GStreamers umgestellt,
erweiterte Animationen eingeführt und der Streamingserver verbessert.
Erweiterte Animationen
Bei der Veröffentlichung von DreamOS und der neuen Dreamboxen DM820 und DM7080 wurden Menü-Animationen erstmals eingeführt.
Mit diesem Update wurde weiter an Animationen geschraubt und erweiterte Funktionen hinzugefügt,
wie beispielsweise Cross-Fadings von Beschriftungen und Picons.
Einstellungsmenü für Animationen im DreamOS
Da die erweiterten Animationen zunächst standardmäßig deaktiviert sind, müssen diese im Animationen-Einstellungsmenü
über die gelbe Taste aktiviert werden (im obigen Screenshot als „Extended“ bezeichnet).
Da die erweiterten Animationen etwas mehr Ressourcen verbrauchen (vor allem wird hier der Arbeitsspeicher des Grafikchips in Anspruch genommen),
funktioniert dies mit 720p-Skins am besten — laut Dream wird die Dreambox bei den höherauflösenden 1080p-Skins jedoch an ihre Grenzen kommen.
Dieses Feature ist derzeit mehr eine Art Beta-Test.
Im Changelog wird aktiv zu Rückmeldungen aufgerufen. Wer also nach dem Aktivieren Probleme beobachtet, sollte
darüber im Dreamboard berichten und so den Entwicklern die Möglichkeit geben, das Feature weiter zu verbessern.
User Interface und Themes
Wie bei solchen Updates üblich, werden nicht nur neue Funktionen hinzugefügt, sondern es wird auch bei vorhandenen Features Hand angelegt.
Besondere Aufmerksamkeit hatte diesmal das User Interface und Themes.
So gab es bei manchen Animationen von Widgets Performanceeinbußen, die so nicht mehr auftreten sollten.
Auch die EPG-Ansicht wurde angepasst:
Die Anzeige von Wochentagen, Datum und Uhrzeit wird nun dynamisch berechnet und nicht mehr einfach
nach einer bestimmten Länge abgeschnitten sodass nun die gesamte Anzeige sichtbar ist.
Fernsehliebhaber, die ausländische Serien gerne im Originalton anschauen und Untertitel zur Unterstützung aktiv haben, werden sich darüber freuen,
dass der Hintergrund bzw. Transparenz von Untertiteln nun nicht mehr vorgegeben ist sondern konfiguriert werden kann.
Streamserver mit verbesserten Voreinstellungen
Der Streamingserver ist mittlerweile zum festen Bestandteil von DreamOS geworden und bei vielen Nutzern nicht mehr wegzudenken.
So widmet Dream in jedem Update auch etwas Aufmerksamkeit, um die Funktionalität zu verbessern.
Mit diesem Update wurde zunächst HLS eingeführt.
Hierbei handelt es sich um HTTP-Live-Streaming, das direkt von Clients wie beispielsweise Android- und iOS-Geräten im Browser aufgerufen werden kann.
Hierdurch wurde die Kompatibilität zu vielen Geräten deutlich erhöht — eine separate App ist nun nicht mehr notwendig!
Streamingserver
Wird HLS in den Streamingserver-Einstellungen aktiviert („HLS-Server“ hierbei auf „an“ stellen),
kann ab sofort der Stream im Browser unter der folgenden URL aufgerufen werden:
Hier sollte „<ip der dreambox>“ jedoch mit der IP oder Hostnamen der Dreambox ersetzt werden; der Port „8080“ entspricht dabei dem „HLS Port“ in den Einstellungen.
Falls auf dem Stream über das Internet zugegriffen werden soll, sollte anstelle einer Portweiterleitung unbedingt VPN genutzt werden.
Hierzu sollte unbedingt der folgende Artikel beachtet werden:
ZitatWebinterface gegen fremden Zugriff schützen
Eine interessante Idee hatte marthom im Merlin-Forum: Dort wurde mal kurzerhand bei 10 angemeldeten Usern getestet, wie viele ihr Webinterface nicht gegen fremden Zugriff über das Internet geschützt haben. Bei vier Usern war der Zugriff auf das Webinterface problemlos möglich, indem lediglich deren IP in den Browser getippt wurde. Doch das ist hochgradig fahrlässig. Werbung … Webinterface gegen fremden Zugriff schützen weiterlesen
Insbesondere beim Streamen über das Internet müssen die Einstellungen auch entsprechend der verfügbaren Bandbreite eingestellt werden.
Mussten früher die Werte manuell durchprobiert werden, werden nun Presets (Voreinstellungen) angeboten, die direkt
übernommen werden können. Diese sind über die gelbe Taste aus den Streamserver-Einstellungen abrufbar.
Presets für den Streamingserver
Ausgewählt werden können Presets je nach Internetgeschwindigkeit. „Very low“ steht hierbei für eine Voreinstellung, die zwar zu einem Stream von geringer Qualität führt,
aber auch am wenigsten Bandbreite beansprucht und sich somit für langsame Internetanschlüsse eignet.
Am anderen Ende der Skala steht „Maximum“, das den bestmöglichen Stream abliefert,aber auch die meiste Bandbreite
beansprucht und selbst für VDSL50 ein wenig zu viel des Guten sein kann.
Ausschlaggebend hierfür sollte übrigens die Upload-Geschwindigkeit des Internetanschlusses sein.
Die Presets eignen sich auch hervorragend, um eine „gute“ und funktionierende Ausgangslage zu schaffen.
Anschliessend kann man sich über das Einstellungenmenü langsam an das maximal mögliche herantasten,
indem beispielsweise die Video- und Audio-Bitraten um wenige Stufen erhöht werden,
so lange der Stream noch zuverlässig und ohne zu Ruckeln läuft.
Neue Version des GStreamer
Das neue experimentelle Image von DreamOS beinhaltet noch eine weitere, interessante Neuerung:
Es wurde mit diesem image auf GStreamer 1.6 umgestellt.
Bei GStreamer handelt es sich um eine quelloffene Bibliothek, die vor allem für das Verarbeiten von Multimedia-Dateien dient.
Sie bildet bei Enigma2 bzw. DreamOS somit das Grundgerüst, da es für das Lesen und Dekodieren von Multimediadateien dient,
wie beispielsweise MVK, TS und IPTV-Streams.
Grundsätzlich gab es bisher keinen Grund, auf eine neue Version von GStreamer umzustellen — vielmehr war es stets ein Risiko,
da die „alte“ Version sehr zuverlässig lief und Enigma2 konnte alle nötigen Medienformate abspielen konnte.
Dennoch gab es die ein oder andere Kleinigkeit, die dann doch nicht so ganz klappte.
Beispielsweise war es bisher nicht möglich, in MKV-Videos zu spulen und auch bestimmte Untertitelformate wurden von der Dreambox nicht unterstützt.
Dies könnte mit der neuen Version von GStreamer der Vergangenheit angehören.
Zwar ist das ganze noch etwas experimentell und klappt noch nicht so zuverlässig, wie wir es bisher gewohnt sind, allerdings
werden nun so gut wie alle Untertitelformate unterstützt — auch solche, die in der Videodatei eingebettet sind.
Auch das Spulen sollte nun klappen, das Springen innerhalb von Videos wird so nicht mehr nötig.
Derzeit kann ich nicht dazu raten, ein experimentelles DreamOS mit dem neuen GStreamer im Alltagsbetrieb zu nutzen,
da es noch nicht stabil genug läuft und es einige Probleme mit manchen Mediaformaten und IPTV-Streams gibt.
Wer gerne Neues ausprobiert und Freude am Testen hat, sollte aber einen Blick wagen.
Stabile und experimentelle DreamOS-Images
Mit diesem Update wurden alle bisher als experimentell eingestuften Images zu „stable“ umgeschrieben und sind somit auf einem stabilen Versionsstand.
Wer jedoch in den Genuss der oben beschriebenen Neuerungen kommen möchte (inklusive der neuen instabilen GStreamer-Version),
muss explizit auf ein experimentelles Image umstellen.
Bei dreamboxupdate.com werden nun auch zwei verschiedene Imagezweige angeboten:
Stable und Experimentell.
Nutzer alternativer Images, wie beispielsweise des Merlin, müssen sich eventuell noch ein paar Tage gedulden.
Zwar basieren diese Images auf dem experimentellen Image-Zweig, jedoch werden alle Neuerungen zunächst intern getestet,
bevor sie für alle Nutzer freigegeben werden.
Dies sorgt dafür, das Images, die ausgeliefert werden, entsprechenden Qualitätsstandards entsprechen.
Weitere Informationen zu diesem Update gibt es im Changelog und im Dreamboard.
Quelle: http://www.dreambox-blog.com/